Die Anweisungen, geben zum Beispiel an, ob ein Text kursiv, unterstrichen oder in einer bestimmten Gr??e dargestellt werden soll [KOBERT 1999]. Anwender wollen mit solchen Formatierungen oft bestimmten Textabschnitten spezielle Funktionen, wie ?berschriften oder Schl?sselw?rter, zuordnen. Die Auszeichnungen enthalten allerdings keine Informationen ?ber den Inhalt des Textes, es werden also keine Informationen geben, ob es sich bei einen Textst?ck beispielsweise um eine Definition, eine ?berschrift oder eine ?hnliche Struktur handelt.
Wie ein mit visuellem Markup formatierter Text aussieht, zeigt das Beispiel 4.
Bei den Dateiformaten der klassischen Textverarbeitungsprogramme, die noch keine Formatvorlagen unterst?tzen, wird diese Art der Formatierung meist angewandt, so auch beim in Abschnitt 2.2.7 beschriebenen RTF-Format.
Eine nachtr?gliche ?nderung des Textes erfordert meist gro?e Umstrukturierungen des Markups, eine maschinelle Verarbeitung ist so gut wie nicht m?glich. Die gr??te Gefahr des visuellen Markups ist jedoch, dass durch unkontrolliert eingesetzte Effekte der eigentliche Inhalt in den Hintergrund ger?ckt wird, und so das einheitliche Bild, das ein zusammenh?ngender Text haben soll, verloren geht. Typographisches Design ist ein Handwerk, das erlernt werden muss. Unge?bte Autoren machen oft gravierende Formatierungsfehler. F?lschlicherweise glauben viele Laien, dass Buchdruck-Design vor allem eine Frage der ?sthetik ist, wenn das Schriftst?ck vom k?nstlerischen Standpunkt aus sch?n aussieht, dann ist es schon gut »designed«. Da Schriftst?cke jedoch gelesen und nicht in einem Museum aufgeh?ngt werden, sind die leichtere Lesbarkeit und bessere Verst?ndlichkeit wichtiger als das sch?ne Aussehen [KNAPPEN . 1995].
Ein Spezialfall des visuellen Markups ist das Konzept des »What you see is what you get« (WYSIWYG). Der Benutzer eines WYSIWYG-Editors sieht das Dokument an dem er arbeitet st?ndig in seiner endg?ltigen Form. Dies scheint auf den ersten Blick vorteilhaft zu ein. Allerdings ergibt sich das Problem, dass der Autor darauf achten muss, dass gleiche Textelemente wie z. B. Definitionen optisch immer gleich aussehen. Gerade bei sehr langen Dokumenten erweist sich dies allerdings als ein Problem. Mit WYSIWYG Entwurfsystemen erzeugen Autoren im Allgemeinen ?sthetisch sch?ne, aber schlecht strukturierte Schriftst?cke [KNAPPEN . 1995].